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Gendermedizin: Auf das Geschlecht kommt es an

22.09.2023

Die GFO Klinik Brühl nimmt an der wissenschaftlichen Studie „Heart Gap“ teil. Das Projekt nimmt die geschlechtersensible Versorgung in den Blick und zieht daraus Schlüsse für die Behandlung.

Männer und Frauen ticken anders, das ist nicht neu. Doch die Unterschiede der Geschlechter spielen auch in der Diagnose und Therapie bestimmter Krankheiten eine wichtige Rolle.
Die GFO Klinik Brühl nimmt jetzt an der Heart Gap-Studie teil und betrachtet dabei die Unterschiede der Symptome von Herzinfarkten bei Frau und Mann. Das kann Leben retten, denn dasselbe Krankheitsbild braucht einen differenzierten Blick. Daraus ergeben sich wichtige Behandlungsleitlinien für Ärzt:innen und Pflegekräfte. Zum Konsortium der Studie gehören die Medizinische Hochschule Hannover, das Institut für Gender-Gesundheit in Berlin und die Charité Berlin. Das Forschungsinstitut Figus aus Köln führt dazu Befragungen mit Mediziner:innen und Pflegekräften durch. Das Brühler Krankenhaus ist eines von nur neun Kliniken bundesweit, das an der Studie teilnimmt.
Kein Trend, sondern Wissenschaft
Dass Gendermedizin kein Trend ist, sondern auch auf verschiedenen Ebenen wissenschaftliche Erkenntnisse hinsichtlich des Geschlechts, der Herkunft und Kultur liefert, weiß Dr. Martina Kloepfer.
Die Leiterin des Instituts für Gender-Gesundheit in Berlin sagt: „Es kommt nicht nur auf  das biologische Geschlecht an, sondern auch auf den soziokulturellen Hintergrund.“
Neben der genetischen Disposition und Unterschiedlichkeit der Zellen von Mann und Frau, was zum Beispiel bei der Vergabe von Medikamenten entscheidend sein kann, spielt auch der persönliche Background eine Rolle. So können erlernte geschlechterspezifische Verhaltensweisen, der soziale und ethnische Hintergrund das Erleben von Gesundheit und Krankheit beeinflussen.
Die geschlechtersensible Versorgung ist deshalb für verschiedene Krankheitsbilder angezeigt.
Dazu gehören etwa Herzinfarkte, Diabetes, Depressionen, Rheuma etc.
Bislang waren weitestgehend Männer der Prototyp medizinischer Forschung, daran orientierte sich auch die Versorgung der Frauen. Das ändert sich jetzt.
Der Klassiker – der Herzinfarkt
Der Herzinfarkt ist ein typisches Beispiel. Hiermit kennen sich Privatdozent Dr. med. Rami Homsi und sein Team der Fachabteilung Kardiologie und Angiologie der GFO Klinik Brühl aus.
„Bei Männern sind Symptome wie Engegefühl und starker Brustschmerz weitläufig bekannt. Dass die Anzeichen aber bei einem Großteil der Frauen ganz anders aussehen, ist vielen nicht immer bewusst“, sagt Chefarzt Homsi. Frauen, die einen Herzinfarkt erleiden, klagen oftmals über Bauchschmerz, Übelkeit, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerz oder Schmerzen zwischen den Schulterblättern.
So war es auch bei Natalie Gerhards. „Ich hatte starke Bauchschmerzen und fühlte mich schlapp“, erzählt die 49-Jährige. Zunächst habe sie noch weitergearbeitet, aber dann ging es nicht mehr, berichtet die selbstständige Unternehmerin. Sie tippte auf Probleme mit der Galle, diese Schmerzen hatte sie schon einmal. Aber dann verstärkten sich die Symptome und Natalie Gerhards suchte die Notfallambulanz der GFO Klinik Brühl auf. Sie hatte Glück im Unglück, denn die Ärzte gingen der Sache auf den Grund und machten zusätzlich einen speziellen Bluttest, der einen Herzinfarkt in nur 15 bis 20 Minuten nachweisen kann. Der Test beruht auf dem Nachweis von Troponin I, einem Protein, das von absterbenden Herzzellen ins Blut freigesetzt wird.
Für Natalie Gerhards war das entscheidend, denn ihr EKG allein zeigte keine Auffälligkeiten.
Schnell erkannt, sofort behandelt
„Jetzt ging alles ganz zügig“, erinnert sich Natalie Gerhards. Es ging ins Katheterlabor der Klinik.
Hier werden Eingriffe am Herzen und an Gefäßen durchgeführt. Das kann sowohl präventiv als auch akut Leben retten. Die Ärzte im Brühler Krankenhaus konnten mittels Stent die verengten Gefäße von Natalie Gerhards weiten und stabilisieren. Die Patientin wurde zur Kontrolle und Behandlung zwei Tage auf die Intensivstation verlegt, anschließend durfte sie auf die Normalstation.
Nach dem Krankenhausaufenthalt machte Natalie Gerhards eine ambulante Reha und erholte sich von den Strapazen.
Hat sich ihr Leben nach dem Infarkt verändert? Natalie Gerhards hält einen Moment inne. „Ich lasse es langsamer angehen, nehme mir mehr Zeit für Dinge, auch wenn ich das noch lernen muss“, sagt die 49-jährige Frau. Sie wundert sich noch immer, dass es ein Herzinfarkt war.
„Meine Beschwerden hätte ich niemals damit in Zusammenhang gebracht. Zum Glück bin ich doch ins Krankenhaus gefahren – wer weiß, was sonst passiert wäre...“

 

Detail
Machen sich gemeinsam stark für eine geschlechtersensible Versorgung: v.l.n.r. Natalie Gerhards (Patientin), Dr. Martina Kloepfer (Institut für Gender-Gesundheit, Berlin), PD Dr. med. Rami Homsi (Chefarzt Kardiologie und Angiologie, GFO Klinik Brühl), Judith Mollenhauer (Forschungsinstitut Figus, Köln) und Jan Patrick Glöckner (Kaufm. Direktor, GFO Klinik Brühl).
Kontakt – Leitung PR/Marketing